Diese Seite wurde eingestellt am 26. Juli 2014
Wodurch wurde ich zu einem Menschen, der anderen Leuten gerne hilft?
Einmal wurde mir von Geburt her ein „Helfergen“ mitgegeben.
Als Sohn einer sehr guten Hebamme, die allen armen Leuten geholfen hat.
Die Sachen von den Reichen zu den Armen gebracht hat.
Umsonst Geburten machte, wenn die Mütter keine Krankenkasse hatten und immer für alle Menschen da war um zu ihnen helfen. Bis zu ihrem letzten Lebenstag.
Hier ein Artikel, verfasst von meinem lieben Bruder Wolfgang Sterkenburg.
Mit Strg und + vergrößern:

Meine Jugend war nicht so ideal.
Die ersten 3 Jahre eine jeden „Neugeborenen“ sind die wichtigsten Jahre des Lebens für das weitere Leben.
In den ersten 3 Jahren und auch noch danach bis zu meinem 8. Lebensjahr war alles in Ordnung.
Meine Mutter gab mir sehr viel Liebe und Zuneigung.
Meine Großeltern von der mütterlichen Seite waren auch sehr lieb zu mir.
Mein erstes und zweites Schuljahr ging ich zur Martin Luther Schule Neuss und war sehr glücklich.
Dann kam mein Vater mit meiner Stiefmutter in einem Mercedes vorgefahren und holten mich nach Hannover Kleefeld.
Ein dummes Gericht hat ihm das Sorgerecht übertragen.
Die Stiefmutter behandelte mich mit einem „Siebenstränigen“ (Wer nicht weiß was das ist? Das war ein großer Holzgriff und dann hingen so sieben Lederriemen dran).
Nun fing ich an zu stottern, lispeln und hatte obendrein noch Hospitalismus.
Im 3. Grundschuljahr blieb ich auch noch sitzen.
Meinem Großvater von der mütterlichen Seite, dem ich meinen zweiten Namen verdanke –Alfred-, beauftragte einen Detektiven, der einen grauenhaften Bericht an meinen Großvater ablieferte.
Mit meiner Großmutter Anna von der väterlichen Seite wurde ein gemeinsames Treffen in Hannover vereinbart.
In diesem Treffen wurde vereinbart, dass ich sofort zu meiner Großmutter Anna kam.
Mein Vater wurde zusammen mit meiner Stiefmutter und mir bei Oma Anna in Hannover vorgeladen.
Die Stiefmutter wurde zu meiner großen Freude sofort in das Badezimmer eingesperrt.
Fortan lebte ich bei Oma Anna und es ging mir von Tag zu Tag besser.
Einen großen Anteil an meinem Wohlergehen hatte ein sehr guter Freund. Mit Horst habe ich heute noch Kontakt.
Horst spielte mit mir und dann haben wir auch noch „Briefmarken“ getauscht.
Eine sehr schöne Zeit.
Damals gab es Kohleöfen und in Hannover wurde eine „Kummerkasten-Aktion“ gegründet.
Es wurden Kästen aufgehangen, worin die älteren Menschen ihre Sorgen einwerfen konnten.
Wir schleppten Kohlen aus dem Keller, kauften ein etc.
Das war wohl der Anfang meines Helfens.
Mein Vater baute ein Haus in Schloß-Ricklingen (bei Garbsen).
Nun kam ich wieder zu meinem Vater und der schlimmen Stiefmutter.
Aber zum Glück nicht lange.
In einem Gespräch mit meinem Vater wurde vereinbart, dass ich zu meiner Mutter kam.
Meine Mutter hatte den liebevollen Stiefvater Rene` geheiratet.
Nun ging es weiter bergauf.
Mein Stottern, der Hospitalismus und das Lispeln verschwanden dank der liebevollen Zuneigung von meiner Mutter und meinem Stiefvater.
Mein Stiefvater war wohl das glatte Gegenteil von meiner Stiefmutter.
Gott sei dank !
Wir zogen nach Neuss um und ich kam wieder an die Volksschule, der Martin Luther Schule.
Meine Leistungen machten noch einmal einen Sprung und ich wurde Zweitbester in der Volksschule.
Mit einem Freund Skudrzyk
(er war Erster in der Volksschule), spielte ich jeden Sonntag Schach.
Sollte ihn mal über Internet suchen und werde das auch tun.
Gerd Medler und meinen lieben alten Freund Erich Veith lernte ich kennen.
Mit Erich wurde ich gemeinsam konfirmiert. Erich ist auch bis heute noch mein sehr guter Freund.
Erich habe ich es zu verdanken, dass ich eine Abendschule besuchte, die mich dazu berechtigte eine Hochschulausbildung beginnen zu dürfen.
Erich hatte eine Schulausbildung auf einem Gymnasium.
Da wollte ich auf die Dauer nicht zurückstehen.
Da kommt doch der alte Satz zum tragen. Zeige mir Deine Freunde und ich sage Dir wer du bist.
Im zweiten Lehrjahr -1967- habe ich bei Reise in Niedersachsen in einer Sparkasse eine Zeitschrift mitgenommen, die von der ÖTV (Vorgängergewerkschaft von Verdi) war.
In dieser Zeitung war ein Artikel über eine Reise in Berlin. 45,-- DM für eine Woche Berlin.
Die Reise leitete der heutige Siemens-Aufsichtsrat Heinz Hawreliuk. Damals war er einfacher Gewerkschaftsfunktionär.

Auf der Rückreise motivierte mich Heinz doch mal an einer Wochenendveranstaltung in Brüggen bei Erkelenz teilzunehmen.
Da habe ich dann gemacht.
Diese erste Wochenendveranstaltung war prägend für mich.
Heinz bat uns ihm zu helfen und jeder Teilnehmer sollte auf einem Blatt, das immer weitergereicht wurde etwas einzutragen.
Immer wieder legte er neue Blätter hin und setzte sich in die Mitte und las Zeitung.
So mancher Leser ahnt wohl schon, welche Rolle Heinz hier darstellte.
Ein Teilnehmer muckte auf und fragte, wann fangen wir denn mit der Schulung an?
Heinz sagte nur lakonisch, arbeite weiter.
Einige Zeit später muckte derselbe Teilnehmer wieder auf.
Hierauf wies Heinz den Teilnehmer darauf hin, wenn er die Arbeit einstellt, dann kann er sofort nach Hause fahren.
Es dauerte noch einige Zeit, dann legte der Teilnehmer tatsächlich die Arbeit nieder und verlies den Saal.
Heinz ging mit hinaus und was keiner von uns hören konnte, sage er dem Teilnehmer. Geh doch rüber in die Kneipe, da liegt ein Deckel auf seinen Namen. Er solle schon mal anfangen zu trinken.
Es kam wie es kommen musste. Ich war der letzte Teilnehmer, der immer noch arbeitete.
Heinz sagte zu mir, komm Lothar die anderen Trinken schon drüben.
Was er uns damit vermitteln wollte, ist wohl klar.
Es dauerte nicht lange bis ich in der Sparkasse Erkelenz in dem Personalrat eine Jungendvertretung wählen lassen wollte.
Wie kam es dazu?
Sehr betroffen machte es mich, dass die Damen weinend aus dem Vorstandszimmer herauskamen.
Ein undenkbarer Zustand.
Ich war Kandidat und bat in einem Rundlauf um Zustimmung.
Dr. Matthias Utzerath ( später Prof. und verstorben am 17.03.2009) war damals einer von zwei Sparkassenvorständen der KSK Erkelenz.
Bitte anklicken:
www.aachen-gedenkt.de/20234871-nachruf-prof-dr-matthias-utzerath
Tatsächlich nahm Utzerath einem Lehrling den Zettel weg.
Nun meldete ich mich im Vorstandszimmer von Utzerath an.
Er empfing mich im Beisein vom Personalratsvorsitzenden und fragte was ich will.
Den Zettel wollte ich natürlich. Mit dem Satz. Ich habe den Personen die diesen Zettel unterschrieben haben versprochen, dass sie nicht veröffentlicht werden und forderte den Zettel zurück.
Den gab er mir tatsächlich zurück, trennte aber vorher den Unterschriftenteil ab und gab mir den Textteil zurück.
Nun frage ich den Personalratsvorsitzenden (anzumerken ist hier, dass der gesamte Personalrat aus Abteilungsleitern bestand), was er denn davon halte?
Bevor dieser antworten konnte, schob mich der Utzerath aus dem Zimmer raus.
Natürlich gab ich nicht auf.
Ich wiegelte den zweiten Sparkassenvorstand Herrn Kremer und ein Sparkassenrats-Mitglied auf und bat um deren Hilfe.
Nun entlies mich Utzerath fristlos, mit der für ihn nicht so guten Begründung, dass ich den Vorstand und den Sparkassenrat gegenseitig aufgehetzt hätte.
Als ich nun auf der Straße stand, rief ich den DGB-Vorsitzenden Ruthkötter an. Der lachte. Das fand ich sehr unpassend, denn ich stand ja auf der Straße.
Er beruhigte mich und teilte mir mit, Lothar du bist so schnelle wieder drin wie du nicht denken kannst.
Gesagt getan, haben sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite in Düsseldorf meines Falles angenommen und kamen tatsächlich zu dem Ergebnis, dass die fristlose Kündigung zurückgenommen wird.
Inzwischen besuchte ich sehr viele DGB Bundesschulen (Arbeitsrecht I und II, Rhetorik, Sozialversicherungsrecht, Gewerkschaftskunde etc.
Diese DGB Bundesschulen waren 3-Wochen Internatskurse. Sie brachten mir sehr viel und sollten mich dazu befähigen, dem Dr. jur. Utzerath etwas entgegenzustellen.
Die ÖTV schickte mich ebenfalls auf Rhetorikkurse in St. Andreasberg.
Sehr gut ausgebildet kam ich die Sparkasse zurück und gründete natürlich die Personal-Jugendvertretung.
Fortan wehte dort ein anderer Wind.
1972 trat ich unter Willy Brandt in die SPD ein.
Auf Landesebene kam ich in den Arbeitskreis für Arbeitnehmer.
Wir versuchten eine andere Welt zu schaffen, wie wir heute wissen war das nur ein Traum…
Es kam mir nun in Kopf neben meiner Sparkassenlehre eine Abendschule in Mönchengladbach Rheydt zu besuchen und mich beim THW anzumelden.
Beim THW wurde ich auch „Helfersprecher“ (vergleichbar mit einem Betriebsratsvorsitzenden).
Schon wieder half und half ich…
Als ich die Abendschule beendet hatte, kam die große Frage, kann ich überhaupt finanziell ein Studium aufnehmen.
Mein alter Berufsschullehrer, Herr Bauer, sagte den sehr wahren Satz „Lothar, hier in Deutschland ist noch keiner verhungert, fang an.“
Aus lauter Angst habe ich noch ein halbes Jahr länger bei der Westdeutschen Landesbank gearbeitet und ging direkt Ende des 1. Semester der Höheren Wirtschaftsschule (spätere Fachhochschule Niederrhein) in die „Arbeitsrechtsklausur“.
In dem darauf folgenden Kolloquium bemerkte der Dozent, das er mich nicht einmal gesehen hätte.
Meine Antwort, stimmt, bin hier, da ich eine DGB-Bundesschule in Springe für Arbeitsrecht I und II absolviert hätte.
Er bemerkte trocken, dass ich wohl das „sehr gut“ verdient hätte.
Fortan wurde ich in den Seminaren dazu auserkoren, jeweils in den Diskussionen die Gewerkschaftsseite darzustellen.
Sein Kommentar:
„Nehmt Euch mal ein Beispiel an dem Lothar, wenn ihr in der Praxis auch so seid, solltet ihr euch ein Berufe Lexikon kaufen. Nicht B wie Betriebswirt sondern B wie Bauarbeiter.“
Am 28. Juli 1979 bestand ich mein Studium der Wirtschaftswissenschaften mit der Note „sehr gut“.
Im Direkteinstieg wurde ich Vorstands-Assistent bei einem Vorstandsvorsitzenden eines sehr großen Unternehmens.
Nun kommen wir zu den Gründen warum unser Mentor so gut helfen kann.
1. Das Geburtsgen (Mutter eine sehr gute Hebamme)
2. Das Studium der Wirtschaftswissenschaften
3. Die Zeit als Vorstands-Assistent eines Vorstandsvorsitzenden
4. Der 4. Grund ist eigentlich der Wichtigste:
Ich kam auch in die Lage, dass ich bedingt durch Arbeitslosigkeit (weil man wohl über 50 Jahre zum Schrott gehört) fast Obdachlos wurde und auch einen finanziellen Abstieg erlebte.
Hier trifft ein wirklich wahrer Satz zu:
Wirklich helfen kann meist nur der, der sich auch einmal in dergleichen oder einer ähnlichen Lage befunden hat.
Es waren 7 Jahre voller Trauer und es tat auch weh.
Leider hat mir kaum einer geholfen. Erich half mir.
Der Satz:
„Freunde sind die die bleiben, während andere gehen“
Blickt doch mal zurück oder fragt Euch, wer ist denn wirklich ein Freund?
Weitgehend habe ich mich an meinen eigenen Haaren aus dem Sumpf befreit.
Wäre damals froh gewesen, wenn es diese Homepage schon gegeben hätte.
Nun bin ich 65 Jahre alt und bin froh und dankbar, dass ich helfen darf.
Der Weg wird nun auch gegangen, den andere Personen schon längst gegangen sein sollten.
1. Für die Jugend kämpfen
2. Gegen Obdachlosigkeit und Altersarmut kämpfen
3. Jedem Menschen eine neue Chance geben, gerade denen, die unverschuldet in schlimme Lage gekommen sind.
4. Weitere Hilfen
Da mein ganzes Leben ein Kampf war, kann ich mir durchaus vorstellen, dass es mir gelingt hier helfen zu können.
Beginnen wir den Kampf und wenn einer oder mehrere mithelfen möchten, nehmt bitte Kontakt zu mir auf.